kT Fellows war das Mitmachangebot des Arts & Science Programms Künstlerische Tatsachen 2022. Es gab Jenaer Bürger*innen die Möglichkeit, mit den teilnehmenden Künstler*innen und Wissenschaftler*innen der Residency kreativ in den Dialog zu treten. Anhand des Rahmenthemas Tension wurde auf niedrigschwellige Weise erkundet, was künstlerische Forschung eigentlich bedeutet. Das Programm bestand aus drei eintägigen Workshops, die über den Sommer hinweg in den Räumlichkeiten des TRAFO-Magazins stattfanden. Die Ergebnisse der Workshops wurden in der Ausstellung vom 2. Oktober bis 19. November 2022 im Jenaer TRAFO präsentiert und waren vom 1. bis 3. September im PULS Hildesheim erneut zu sehen.
Angaben zum Projekt
kT Fellows war das Vermittlungsprogramm von »Künstlerische Tatsachen«. Es wurde finanziell gefördert im Rahmen des Wissenschaftsjahrs 2022, das durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie Wissenschaft im Dialog ausgelobt wird und wurde von der Universität Hildesheim fachlich betreut.
Ausgezeichnet als eines der gelungensten Projekte im Hochschulwettbewerb von Wissenschaft im DialogAusgezeichnet als beste Masterarbeit von der Universitätsgesellschaft Hildesheim
KOOPERATION
Enrique Torres, Projektleitung Künstlerische Tatsachen
Sarah Biering, Projektassistenz
Vanessa Flesch, Workshopleitung
Rosmarie Weinlich, Workshopleitung
Paolina Wandruszka, Workshopleitung
Paul Knop, Videografie
Ramona Seidl, Illustration
Prof. Julius Heinicke, Mentoring
9. Juli 2022
Wie
Körper
Spannung
erzeugen
Mit wie viel und mit wie wenig Spannung kann ich meine Muskeln bewegen? Welche Energie entsteht zwischen uns? Welche Beziehung haben wir zum Raum? Diesen Fragen gingen gut 20 Teilnehmende im ersten Workshop auf den Grund. Passend zum diesjährigen Rahmenthema des Projekts »Künstlerische Tatsachen« erforschten sie auf kreative Weise jene Formen von Spannung, die sie mit und zwischen ihren Körpern erzeugen können.
Gemeinsam mit der Workshopleiterin Vanessa Flesch erkundeten die Teilnehmenden zunächst in spielerischen Improvisationen Spannungsfelder zwischen Nähe und Distanz, Halten und Loslassen, Bewegung und Stille.
Schritt für Schritt wurden dann im Tagesverlauf aus einzelnen Bewegungsabläufen kleine Gruppenperformances. Die Teilnehmenden erkundeten in kleinen Gruppen das TRAFO-Magazin und erarbeiten an ihren Lieblingsorten choreografische und performative Momente, die sie mit Licht und Dekoration stimmungsvoll in Szene setzten.
Alle Performances wurden von Paul Knop filmisch festgehalten. Der entstehende Film ist Teil der Ausstellung von »Künstlerische Tatsachen«.
17. September 2022
Wie
KUNST
WISSEN
SCHAFFT
Auch beim zweiten Workshop des Mitmachprogramms wurde der Jenaer TRAFO wieder zum offenen Kreativlabor. Passend zum Motto der »Lichtstadt Jena« setzte sich eine Gruppe aus Künstler*innen, Wissenschaftler*innen und Bürger*innen in verschiedenen Experimenten damit auseinander, welche Kraft Licht entfalten kann – und ob diese Kraft sinnvoll verwendet werden kann.
Im ersten Teil des Workshops experimentierte die Gruppe mit der Cyanotypie, einem analogen Verfahren der aus der frühen Fotografie. Hierbei wurden mitgebrachte und gefundene Objekte auf das lichtempfindliche Papier gelegt, das die Teilnehmenden zuvor selbst hergestellt hatten. Unter ultravioletten Lampen und mit Hilfe des Sonnenlichts wurden die Bilder entwickelt und es kamen teils unerwartete Ergebnisse zum Vorschein.
Der Nachmittag stand dann im Zeichen der Dunkelheit. Mit Hilfe verschiedener Lichtquellen, optischer Effekte und Baumaterialien entstanden in den Kellern des TRAFO Schattenskulpturen, welche am Schluss des Workshops in einer Abschlusspräsentation mit Rundgang der ganzen Gruppe gezeigt und gemeinsam diskutiert wurden.
Alle Experimente und deren Ergebnisse wurden von Paul Knop videografisch festgehalten. Der entstandene Film ist Teil der Ausstellung von »Künstlerische Tatsachen«.
24. September 2022
Wie
EINE
AUSSTELLUNG
ENTSTEHT
Ob in Museen, Galerien oder auf Messen – Kunst wird seit Ewigkeiten ausgestellt und angeschaut. Aber warum eigentlich? Und was ist eine gute Ausstellung? Wer macht sie? Und wer soll sie sich anschauen? Im dritten Workshop unseres Mitmachprogramms haben wir uns mit verschiedenen Ausstellungsformaten beschäftigt und kritisch betrachtet, wie Kunst eigentlich präsentiert und vermittelt wird. Außerdem wurde die Gruppe der Teilnehmenden selbst kreativ: Bei einer gemeinsamen Erkundung des Ausstellungsortes kamen Bürger*innen und Wissenschaftler*innen mit den Künstler*innen ins Gespräch und diskutierten über ihre Werke und den Forschungsprozess zischen Kunst und Wissenschaft. Schließlich verarbeiteten die Teilnehmenden ihre Eindrücke und schufen kleine Vermittlungsformate.
Im ersten Teil des Workshops beschäftigte sich die Gruppe mit der Frage, was eine Kunstausstellung eigentlich ausmacht. Mit der Workshopleiterin Paolina Wandruszka, die Kunsthistorikerin ist und im letzten Jahr für die Kuration bei »Künstlerische Tatsachen« zuständig war, wurden diverse Ausstellungsformate thematisiert und Präsentations- und Vermittlungsformen von Kunst besprochen. Anschließend hat die Gruppe Themen gesammelt, auf die bei einer Ausstellung besonderer Wert gelegt werden sollte.
Am Nachmittag erhielten die Teilnehmenden einen exklusiven Einblick in die letzten Vorbereitungsschritte der aktuellen Ausstellung kurz vor deren Eröffnung. Die Künstler*innen der Residency ermöglichten Atelierbesuche, standen Rede und Antwort zu ihren Werken und ließen die Teilnehmenden buchstäblich in Berührung mit der Kunst kommen. So konnten sie gezüchtete Kristalle von Monika Dorniak in die Hand nehmen oder mit dem Smartphone einen Vorgeschmack auf die von Nahye Gu geschaffenen virtuellen Welten erhalten.
Schließlich entwickelten die Teilnehmenden selbst kleine Beiträge zur Vermittlung der Kunstwerke. Es entstanden ein filmischer Rundgang durch die Räume des TRAFO-Magazins, der die Eindrücke der Gruppe widerspiegelt und kleine Social-Media-Beiträge, die einige Kunstwerke und die Ausstellungssituation auf eine humorvolle Weise aufgreifen. Die Beiträge wurden von Paul Knop in einer Videosequenz verarbeitet und sind Teil der Ausstellung von »Künstlerische Tatsachen«.